Eine altbekannte Masche gefährdet aktuell viele WhatsApp-Nutzer. Der Enkeltrick hat den Sprung ins digitale Zeitalter, auf die Smartphones bis zu den Messenger-Diensten geschafft. Die Polizei rät zu besonderer Aufmerksamkeit. In mehreren Fällen waren die Betrüger bereits erfolgreich.
Enkeltrick bei WhatsApp: Betrüger machen den Schritt aufs Smartphone
Vielen Menschen ist die neue alte Betrugsmasche unter dem Namen „Enkeltrick“ bestens bekannt. Betrüger geben sich am Telefon als vermeintliche Verwandte aus und bitten um Geld. Weil sie angeblich in einer Notlage stecken, helfen (meist) Großmütter und -väter, aber auch Eltern gerne aus, nur schnell muss es gehen. Und ebenso schnell ist das Geld dann weg.
Genau dieses Vorgehen fällt nun auch vermehrt bei Messenger-Diensten wie WhatsApp auf, mit einer kleinen Änderung. Die potentiellen Betrugsopfer erhalten zunächst eine Nachricht im Stil von „Hallo Mama, ich habe ein neues Handy. Bitte speichere die neue Nummer ab“ (Quelle: Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen). Auch wenn sich dieses Beispiel an die Mutter richtet, Senioren sind in der Regel besonders beliebte Opfer der Kriminellen – daher der Name Enkeltrick.
Vor der Masche warnt auch das Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern, allerdings mit einem minimalen Unterschied. So versuchen die Betrüger zu erklären, warum das vermeintliche (Enkel-)Kind ein neues Handy hat. Das alte habe man schlicht und einfach verloren. In mehreren Fällen sollen Betrüger so bereits erfolgreich gewesen sein (Quelle: LKA Mecklenburg-Vorpommern via Facebook).
Ist die Nummer dann auf dem Smartphone eingespeichert, unter Umständen sogar unter vertrautem Namen, kommt wenig später die Bitte, Geld zu überweisen – etwa um damit eine dringende Rechnung zu bezahlen. Ab hier unterscheidet sich die Masche nicht mehr vom bekannten Enkeltrick. Mit weiteren Nachrichten wird oft zusätzlich Druck aufgebaut. Die Betrüger behaupten, sich in einer Notlage zu befinden und das Geld kurze Zeit später zurückzuzahlen – was allerdings nicht geschieht.
WhatsApp-Alternativen sind zwar nicht vor Betrügern gefeit, bieten aber andere Vorteile. Einige Messenger-Apps haben wir im Video zusammengestellt:
Wie ihr euch vor Betrügern bei Messenger-Diensten schützt
Das LKA NRW rät generell dazu, kein Geld zu überweisen, wenn jemand auf diese Weise um Hilfe gebeten wird. Wer solche Nachrichten erhält, sollte immer überprüfen, ob es sich bei der neuen Nummer tatsächlich um eine bekannte Person handelt. Das ist durch persönliche oder bereits bekannte Kontakte möglich. Auch die einfache Nachricht „Wer ist da?“ kann helfen, wenn man darauf besteht, dass das Gegenüber seinen Namen nennt. Möglich ist es auch, die andere Person um ein Telefonat zu bitten. Wer da zögert, macht sich verdächtig, denn es ist angeblich ja dringend.
Wer trotzdem Opfer eines Betrugs geworden ist, sollte bei der lokalen Polizei Anzeige erstatten und die Bank informieren. In manchen Fällen können Überweisungen rückgängig gemacht werden. Weitere Informationen gibt es beim LKA NRW.