Einfach mal zur Tankstelle um die Ecke fahren und ab an die Zapfsäule? Diese Zeiten sind für E-Auto-Fahrer vorbei, Ladesäulen sind oft schwerer zu finden. Apps sollen Besitzern von E-Autos bei diesem und anderen Problemen helfen. Wir haben die wichtigsten Apps für E-Mobilisten zusammengestellt.
Wer den Umstieg aufs E-Auto wagt, kann sich die ungewohnte Welt der E-Mobilität mit Hilfe einiger Apps erschließen. Passend zum Hochlauf der Elektromobilität und dem schneller werdenden Takt, mit dem die Hersteller immer neue E-Autos präsentieren, ist dabei auch in den App Stores von Apple und Google eine Menge los. Wir haben uns den Überblick verschafft und einige Anwendungen für euer Smartphone herausgepickt, die euch das Leben als E-Auto-Fahrer und -Fahrerin erleichtern.
Auf jeden Fall gehört mindestens die App eures eigenen Ladeanbieters auf euer Smartphone, ob unabhängig oder vom Hersteller eures E-Autos. Denn Plug&Charge wird zwar immer verbreiteter, aber wenn ihr nicht gerade einen Tesla euer Eigen nennt, seid ihr zum Laden bisher oft noch darauf angewiesen, Apps zum Starten des Ladevorgangs und Bezahlen zu nutzen. Diese Apps solltet ihr als E-Auto-Fahrer auf dem Smartphone installieren:
EnBW mobility+
Die App von Energie Baden-Württemberg (EnBW) ist fast schon ein Klassiker. Ihr könnt damit an den Ladesäulen des bisher größten deutschen Ladenanbieters Strom tanken. Über 30.000 Ladepunkte sind das in Deutschland, immer mehr europäische Länder werden ebenfalls abgedeckt, sodass über 200.000 Ladepunkte zusammenkommen.
Ihr könnt Ladestationen in der Nähe suchen und eure Ladekarte hinterlegen. Inzwischen ist es auch möglich, wenn es euer Ladetarif erlaubt, Plug&Charge zu aktivieren. Ihr braucht damit den Ladevorgang nicht mehr manuell über die App zu starten.
Netter Bonus: Auch schon vor dem Umstieg könnt ihr hier die Fahrt mit einem E-Auto simulieren. Einfach Strecken nachvollziehen, die ihr bisher mit dem Auto regelmäßig fahrt, und die App verrät euch, welcher Stromer anhand dessen gut zu euch passen könnte.
A Better Routeplanner (ABRP)
Zu Google Maps kommen wir unten noch, doch „A Better Routeplanner“ (ABRP) ist praktisch Google Maps für E-Auto-Fahrer. Die App funktioniert europaweit und erlaubt eine präzise Routenplanung, inklusive Ladestopps und der Zeit, die dafür benötigt wird. Im Gegensatz zu manch einem Routenplaner von früher oder der offiziellen Autobahn-App, bekommt ihr hier aber auch Live-Navigation, wie man sie von Google gewohnt ist.
Ladekarten werden aktuell in einer Beta-Phase bei ABRP ebenfalls implementiert. Damit mausert sich der frühe Liebling vieler E-Auto-Fahrer immer mehr zum Full-Service-Anbieter unter den E-Auto-Apps.
&Charge
&Charge ist ein kleiner Geheimtipp für die Sparfüchse unter euch: Zwei Funktionen erlauben es nebenbei Geld zu sparen. Durch Einkäufe beim Online-Shopping könnt ihr Kilometer sammeln wie bei anderen Anbietern Punkte. Diese Kilometer sind bares Geld an der nächsten Ladesäule wert. Dort könnt ihr mit den &Charge-Kilometern günstiger aufladen. Viele große Online-Shops machen mit, darunter Otto oder eBay. Einziger Haken: Die Anzahl der Ladepartner, welche die Kilometer akzeptieren ist überschaubar.
Über das &Charge-Netzwerk könnt ihr aber auch eure eigene Wallbox an E-Auto-Fahrer vermieten, die selbst keine haben. Auch so lässt sich noch ein wenig Geld verdienen. Andersherum funktioniert das natürlich auch. Wenn ihr selbst keine Wallbox habt, lässt sich vielleicht in der Nachbarschaft jemand finden, der per App die Wallbox auch für andere Fahrer freigibt. Je größer die Community wird, umso spannender sind hier die Möglichkeiten.
Ladefuchs
Vor allem, wenn ihr gerade erst über die Anschaffung eines E-Autos nachdenkt, ist der Ladefuchs praktisch. Die Entwickler haben hier viele Ladetarife für Elektroautos zusammengefasst und geben an, welche Ladekarte bei welchem Ladesäulenbetreiber wie viel kostet. In dem Dschungel an Tarifen ist das gerade wegen der Übersichtlichkeit ein echtes Plus. Die Daten von Ladefuchs basieren allerdings auf denen einer anderen App aus unserer Liste. Der Vorteil liegt nur in der übersichtlicheren Aufmachung.
Chargeprice
Und das ist sie: Die Ladefuchs-Daten stammen von Chargeprice. Sie bietet den wohl ausführlichsten Kostenvergleich für E-Auto-Fahrer. Ihr erfahrt, wo sich Ladestationen befinden und ob ihr dort zu eurem E-Auto passende Anschlüsse vorfindet – und das weltweit. Auch kostenlose öffentliche Ladesäulen lassen sich herausfiltern.
An kostenpflichtigen Ladepunkten könnt ihr eure Kosten mit Chargeprice planen. Die App errechnet auf Wunsch genau, wie viel euch eine Ladung kostet, zum Beispiel wenn ihr euren ID.3 von VW (Kapazität 45 kW) mit dem ADAC-Tarif e-Charge von 18 Prozent auf 85 Prozent laden wollt.
Die Tiefe der Funktionen und der detaillierte Preisvergleich haben allerdings ihren Preis: Für den alltäglichen Gebrauch ist Chargeprice fast schon überfüllt und wird dadurch unübersichtlich.
Google Maps
Google Maps ist für viele Autofahrer unverzichtbar, ob Verbrenner oder Elektroantrieb. Zudem greifen viele andere Anbieter auf die Daten von Google für ihre Navigation zurück. Ihr nutzt die Anwendung also wahrscheinlich eh, auch wenn ihr selbst nie Google-Dienste aktiviert.
Noch in diesem Jahr soll Google Maps außerdem eine spannende Zusatzfunktion spendiert bekommen: Wer will, kann sich von Google eine Strecke entlang lotsen lassen, auf der der Verbrauch minimal ist. Ob man einfach sparsam fahren will oder die Kosten so weit wie möglich drücken, da haben E-Auto- und Verbrenner-Fahrer was davon.
Park Now
Park Now ist ebenfalls ein Klassiker unter den Auto-Apps, der nicht nur E-Auto-Fahrern eine Hilfe sein kann. Besonders in Großstädten könnt ihr in vielen Fällen euer Parkticket per App ziehen statt die Parkuhr zu füttern. In Zeiten von kontaktlosem Zahlen hat schließlich längst nicht mehr jeder immer Kleingeld dabei.
ADAC
Die eine App für E-Auto-Fahrer gibt es vom ADAC nicht. Die bekannten Anwendungen des Automobilclubs sind allerdings auch mit Elektroantrieb nicht zu verachten. Vor allem die Pannenhilfe und ADAC Trips sollten auf keinem Vielfahrer-Smartphone fehlen, auch wenn ihr mit Benziner oder Diesel unterwegs seid. Man kann nie wissen, wann man sie braucht.
Vieles spricht dafür, zügig auf ein E-Auto umzusteigen:
Lidl Plus
Wer gerne mal beim Einkaufen lädt, sollte auch dafür gegebenenfalls die Apps von Supermärkten oder Händlern installieren. So wird für Ladevorgänge an öffentlichen Ladesäulen von Lidl seit einiger Zeit die App Lidl Plus benötigt, um das E-Auto mit frischem Strom zu versorgen.